Montag, 17. Oktober 2011
Krisen versus Humor
Krisen versus Humor

Sieht man sich die aktuelle Problemliste an, die uns zur Zeit beschäftigt, könnte man wirklich die Krise bekommen.

Wirtschafts- und Staatsprobleme:
- Armut, Hunger, politische Flüchtlinge und neu auch Klimaflüchtlinge
- Rohstoffausbeutung, Umweltkatastrophen, Klimawandel
- Arbeitslosigkeit, Mindestlohn, 400€-Jobs, Harz IV
- Einkommenssteuer, Steuerhinterziehung, Steueroasen, Steuerverschwendung
- Finanzkrise, Euro-Krise, Schattenbanken, Bankenpleiten, Spekulationen
- Lobbyismus, Bestechung, ethischer Verfall
- Inflation, Vetternwirtschaft, Staatsverschuldung, Staatsinsolvenz
usw.

Persönliche Probleme:
- Arbeitsplatzverlust, Ausbeutung von Arbeitskräften, Burnout-syndrom
- Machtverlust, Geldverlust, Trennungs- oder Beziehungsverlust
- Probleme in der Familie, mit Freunden, mit anderen Menschen
- Körperliche Probleme, psychische Probleme
usw.

Was hat es sich aber nun mit dem Humor auf sich?

Im Kontrast zu den aktuellen Problemen hat man in den Medien (speziell im Fernsehen: Kabaretisten, Humoristen, Kommediens usw.) immer wieder den Eindruck, dass in Krisensituationen der Humor immer einen größeren Aufschwung hat. Es wird auf der einen Seite versucht die Leute zu unterhalten, damit man Probleme vergessen kann [und wenn’s auch nur zeitweise ist] aber natürlich werden auch aktuelle Themen und einzelne Personen durch den Kakau gezogen. Je mehr Probleme aber anscheinend existieren, um so mehr wird im Bereich Humor angeboten. Ist dies etwa ein bestimmtes Bewältigungsphänomen?

Sicherlich sieht man manche Probleme mit Humor aus einem anderen oder neuen Blickwinkel, aber lösen tun sich dadurch die Probleme noch nicht.
Wir sollten doch gelernt haben, dass man Probleme als Einzelperson nicht lösen kann, sondern nur in der Gemeinschaft. Das bedeutet, dass ich klären muss, mit wem ich die Probleme erstmal im privaten Umfeld lösen kann. Auf den nächsten Ebenen wäre dies zu klären bei Gruppen, Organisationen, Gemeinden, Städten, Ländern bis hin zu Staaten.

Es gibt anscheinend dieses „Gemeinschaftsdenken“ so langsam wieder. Beispiele gibt aber momentan nur das Volk weltweit
- Demonstrationen und der Fall der Mauer
- Proteste gegen Banken, Wirtschaftsprojekte, Umweltsünder
- Proteste gegen Machthaber und Machtgier in der Politik
usw.

Heutzutage sollten nun Politik und Wirtschaft endlich gemeinsam klären, wo sie sich gegenseitig unterstützen müssen oder können, und wo sie wieder klare Grenzen ziehen müssen. Es geht schließlich um unser aller Zukunft. Wohin steuert die aktuelle Entwicklung?
Immer wieder werden die verantwortlichen Personen durch Kritiken gescholten, aber auch mit Humor karrikatiert und an den Pranger gestellt. Man hat aber den Eindruck, dass sich dort das „Gemeinschaftsdenken“ noch nicht durchgesetzt hat. Es herrscht hier immer noch der Egoismus und das „Nach mir die Sintflut“-Denken.

Hoffentlich werden wir die Zukunftsprobleme (auch mit etwas Humor, wenn es etwas hilft) lösen!

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Ich finde, Humor ist sehr hilfreich, wenn man sich von Problemen wieder etwas distanzieren möchte, besonders dann, wenn sie so übermächtig sind, daß man von einer Krise spricht. Humor ist für mich ein ganz wichtiger Bestandteil, diese Probleme und Sorgen zu verarbeiten. Nicht zuletzt ist das der Grund warum ich das in der NavBar meines Blogs "Zerstreuung" nenne. Weil, wie ich finde, ein herzhaftes Lachen beherrschende Gedanken an irgendwelche Probleme, persönliche wie gesellschaftliche, zumindest für einen Moment zerstreut. Sie sind dann natürlich nicht weg, geschweige denn gelöst. Sie sind nur für diesen kurzen Moment ausgeblendet. Das aber reicht oft schon, um wieder klar denken zu können. Ich bin somit zuversichtlich, daß wir die Zukunftsprobleme lösen werden, auch mit Humor.

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