Donnerstag, 19. November 2015
Der Terror kommt aus Brüssel?
Sendung: Markus Lanz im ZDF vom 17.11.2015

Während der Diskussion kam auch die Frage auf: "Was hat Brüssel mit dem Terrorismus zu tun?"
Diesen Zusammenhang kann man zwar in dem meisten Medien nachlesen, aber in der Diskussion wurde als auslösender Faktor u.a. die Situation im Brüsseler Stadtteil Molenbeek genannt und versucht, die auslösenden Faktoren darzustellen.
In Kürze: Der Stadtteil ist ein sozialer Brennpunkt, Migranten wurden über Jahre hinweg marginalisiert und die Jugendarbeitslosigkeit beträgt mindestens 25% und aus diesem Umfeld kommen auch einige der bekannten Attentäter von Paris.

2 folgende Statements in der Diskussion, die für mich persönlich wichtig waren kamen (sinngemäß)
1) von Theo Koll (Journalist): "Herr Lanz, Herr Kolle und Herr Neumann und viele andere Menschen sollten doch "Patenschaften" für Jugendliche aus diesem Stadtteil in Brüssel, übernehmen."
2) von Prof. Peter Neumann (Politikwissenschaftler & Terrorismusexperte): "Man muss wieder in den Stadtteil reingehen, denn die Politik hat sich lange rausgehalten und die Polizei hat sich lange nicht mehr reingetraut. Man müsse sich um die Menschen wieder kümmern und ihnen eine Perspektive geben."

Diese beiden Statements finde ich vom Ansatz her richtig und gut und bestärkten mich in meiner eigenen Sichtweise auf die heutige Situation um Paris/Brüssel und weltweit.
Mein Standpunkt:
"Die Politiker und die europäischen Staaten haben über Jahrzehnte hinweg einen grundlegenden Misstand in der Gesellschaft verdrängt und nie richtig gelöst und behoben - die Arbeitslosigkeit und die dadurch oft auch verursachte Perspektivlosigkeit.
Erst wenn es allen Menschen in Brüssel/Molenbeek (als aktueller Bezug und als grundlegendes Problem) sowie weltweit arbeitsmäßig, finanziell und mit besseren Perspektiven in der Gesellschaft besser geht und alle in Freiheit und ohne Krieg leben können (das geht nur wenn kein Waffenhandel mehr betrieben wird), erst dann gibt es keinen Grund mehr für Hass und Gewalt und ebenso auch keine Ablehnung von fremden Menschen mehr, die derzeitig zu uns [nach Europa] kommen, da man dies dann politisch und wirtschaftlich gesehen, sprichwörtlich wirklich schaffen könnte.

Als Nachtrag
Ein Artikel bei welt.de besagt aber, dass ein Terrorist nicht grundsätzlich arm ist und auch weitere Faktoren berücksichtigt werden müssen.
Siehe hierzu http://www.welt.de/wirtschaft/article148967503/Warum-Aerzte-und-Ingenieure-in-den-Dschihad-ziehen.html

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