Sonntag, 11. September 2011
Autosymphonic
Autosymphonic 2011 in Mannheim

Das große Event „125 Jahre Automobil in Mannheim“ am Samstag den 10.09.2011 wurde von vielen Zaungästen am Wasserturm mitverfolgt. Die Preise von 30€ für Stehplätze und ca. 60€ für Sitzplätze“ konnten oder wollten sich manche nicht leisten.
Als Zugpferd traten „Söhne Mannheims“ auf, gefolgt von der Weltpremiere „autosymphonic – multimediale Sinfonie für 80 Automobile, Orchester und Chor“ von Marios Joannou Elia.
Die Licht- und Lasershow am Wasserturm in der Jugendstilanlage war für die Besucher (diejenigen mit Sitzplätzen) bestimmt reizvoll und kam optisch gut an (Applaus hörte man als Außenstehender öfters).
Die Stehplatzgäste verließen jedoch z.T. den 2en Teil der Veranstaltung während der Sinfonie leicht enttäuscht das Gelände. Laut Aussagen jüngerer und älterer Menschen, war es nicht die Lichtshow sondern die Musik, mit der sie nicht viel anfangen konnten. Der Komponist Elia hat sich an Schönberg angelehnt und manchmal war man doch an Hans Zimmer minimal erinnert, aber über die ganze Länge der Sinfonie hinweg, kam zwischendurch doch Langeweile auf. Viele weitere Gäste kamen dann schon kurz vor Ende der Sinfonie, wobei sie die letzten 5-10 Minuten verpassten, die doch noch mal aufhorchen ließen.

Also scheint dem ganzen Event doch nicht der große Wurf gelungen zu sein, wobei die Medien das ganze bestimmt wieder als Erfolg verkaufen werden. Bin da mal auf die Kritiken gespannt und was die Besucher zu sagen haben (Blogger und Co.).

Das ganze war ein riesengroßer Aufwand und ein Versuch, die wirtschaftliche Geschichte Mannheims dem Publikum näher zu bringen. Sicher muß sich die Stadt und die Region mehr nach außen hin präsentieren. Moderne Musik ist aber immer ein Wagnis und spricht nur eine kleine Elite an, die sich damit gerne auseinandersetzt. Melodien und große, bombastische symphonische Teile fehlten leider und auch eine besser abgestimmte Lasershow hatte man erwartet. Die Lasershow-Bilder im web, z.T. anscheinend hoch oben von den Häusern aufgenommen, wirken atemberaubend, aber nur einige Anwohner hatten wahrscheinlich die Möglichkeit, dies so beobachten zu können.

Hoffentlich kann das nächste geplante große Event der Stadt, das Publikum besser überzeugen, wenn es das ganze auch noch finanziell unterstützen soll. Trotzdem mein Respekt für die gesamte Umsetzung und viel Erfolg für die zukünftigen Projekte.

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Frust im Stehplatzbereich
Hier ein Nachtrag zu meinem Artikel von RNZ-Online

Frust im Stehplatzbereich

Musik, Autos und Lichtspektakel in Einklang zu erleben - das war von den Stehplätzen aus praktisch ein unmögliches Unterfangen.
Mannheim. (alb/boo) Ein einmaliges Erlebnis in Mannheim - und viele Besucher haben davon kaum etwas gesehen. Im Stehplatzbereich der "autosymphonic" machte sich Frust breit. "Ich seh' nichts!" war ein Satz, der oft zu hören war. Tatsächlich war der Blick der Stehplatzkarten-Inhaber eingeschränkt. Man konnte von dort zwar die angestrahlten Gebäude rund um den Friedrichsplatz bestaunen, die Autos waren allerdings nur von hinten zu sehen.
"An die Zuschauer hat man nicht gedacht", klagte eine Besucherin. Man hätte erwarten dürfen, dass auf die eingeschränkte Sicht hingewiesen werde oder es größere Leinwände gebe. "Mir ist unverständlich, warum beides nicht geschehen ist", so die enttäuschte Besucherin weiter. Gestört haben sich mehrere Gäste auch am "ständigen Hin- und Hergelaufe" auf dem Friedrichsplatz und an der Akustik. Nicht nur, dass viele Besucher dazwischen"gequasselt" hätten, die großen Boxen standen teilweise direkt vor den Stehplätzen. Doch es wurde auch gelobt.
Das Konzert der "Söhne Mannheim" kam überwiegend gut an. Und die Licht- und Laser-Projektion auf den Wasserturm zum Abschluss sei "der Hammer" gewesen, so der einhellige Tenor. Ideengeber Michel Maugé räumte gegenüber der RNZ Beschwerden ein. Die schlechte Sicht sei allerdings der Architektur geschuldet. Der Friedrichsplatz sei eben kein Maimarktgelände, erklärte er.

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